Aufstellung bezeichnet ein Verfahren, bei dem Personen stellvertretend für Mitglieder eines Systems (z. B. Familien, Arbeit) eines Klienten angeordnet (gestellt) werden. Das Aufstellen gründet auf der Vermutung, dass innerlich-grundlegende Beziehungen auch innerlich räumlich abgespeichert wirken. Aufstellungen finden meist in Gruppen von mehreren Personen (Klienten) statt. Jemand, der eine persönliche Thematik lösen möchte, meldet sich, um für sich eine Aufstellung durchführen zu lassen. Der Aufstellungsleiter befragt diesen Klienten zu seiner Situation, zu seinem System (Gegenwarts- und/oder Herkunftssystem) und zu seinem Anliegen. Der Klient stellt dann die Situation auf. Dazu kann er sich der Menschen vor Ort bedienen, die als sogenannte Stellvertretende fungieren.
Das ist eine spannende Möglichkeit,
Situationen aus anderen Blickwinkeln zu sehen
andere und sich selbst besser zu verstehen
unbewusste und ausgeblendete Themen deutlich zu machen
kreativ neue Lösungen zu schaffen und diese direkt auszuprobieren.
Traditionelle Aufstellungen sind durch ihren Charakter häufig sehr aufwendig, da meist mehrere Menschen benötigt werden. Außerdem muss man sich als Klient auch trauen, diesen oft fremden Menschen seine persönlichen Probleme zu offenbaren. Und manchmal hat man auch einfach Pech, dass man nicht selbst, sondern eine andere Person ihr System aufstellt.
Ich nutze eine Methode, die in der Einzelarbeit (also Klient und Beraterin) und in der privaten Atmosphäre einer Praxis angewendet werden kann:
Ich arbeite mit menschengroßen Figuren, die die Stellvertreter repräsentieren. Die Methode ist sehr effektiv, da der Klient sich leichter öffnen kann und außerdem die Zeit hat, sich direkt in jeden einzelnen Stellvertreter reinzuversetzen. Damit man die Figuren leichter mit den realen Personen identifizieren kann, haben die Figuren unterschiedliche Formen bzw. Umrisse. Die Aufstellung schafft schnell Verständnis für die Situation und Lösungsmöglichkeiten werden dadurch eröffnet.
In der Praxis sähe das wie folgt aus: Zuerst führe ich mit Ihnen ein Einzelgespräch, um zu klären, welche Situation betrachtet werden soll. Im Anschluss bzw. auch einige Tage später können wir die Situation zusammen aufstellen. Für diese Arbeit planen Sie bitte mindestens 2 – 2,5 h ein. Außerdem sollten Sie im Anschluss nicht unbedingt wieder arbeiten gehen oder Dinge tun, die Ihre Konzentration stark beanspruchen, sondern die Möglichkeit haben, die Aufstellung nachwirken zu lassen. Ideal ist, wenn Sie danach etwas Muße-Zeit für sich selbst einplanen.
Wissenschaftlicher Hintergrund:
Die Grundlagen von Systemaufstellungen (Familien- oder Organisations-Aufstellungen) wurden in einem großangelegten Forschungsprojekt empirisch untersucht (einer Dissertation an der Universität Witten/Herdecke bei Prof. Fritz B. Simon, 2000-2005). Auf Youtube finden Sie einen kurzen Film (Dauer ca. 21 Minuten), der eine bildhafte Skizze dieser empirischen Arbeit zeigt. Sie finden den Film auf Youtube unter dem Titel: "Vertraute Sprache und Ihre Entdeckung - Der Forschungsfilm über Systemaufstellungen". Ich verzichte hier auf eine Verlinkung aus Gründen des Datenschutzes.
Außerdem finden Sie auf auf heise.de einen Artikel mit dem Thema: "Unser Gehirn kartiert auch Beziehungen räumlich", der die Thematik neurologisch erklärt.
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